- KBA LED-UV Symposium unterstreicht führende Rolle von KBA-Sheetfed im Bereich LED-UV
- Begeisterte Anwender berichten über neue Geschäftsmodelle, Differenzierungsmöglichkeiten und Vermarktungsstrategien
- Druckdemos mit LED-UV-Anwendungen bei Akzidenz und Verpackung
- Premiere: Industrielle Produktion durch autonomes Drucken mit ErgoTronic AutoRun an KBA Rapida 106 Wendemaschine
- Premiere: innovative Rotationsstanze KBA Rapida RDC 106 erstmals mit automatischem Ausbrechen für hochproduktive Post-Produktion in Akzidenz und Verpackung
Am 25. und 26. April trafen sich fast 300 Anwender und Interessenten der noch relativ jungen LED-UV-Technologie bei KBA-Sheetfed in Radebeul, um sich ein umfassendes Bild über den aktuellen Stand des Verfahrens zu machen. Neben Druckern aus 21 Ländern waren auch Vertreter der Lieferindustrie angereist.

KBA-Sheetfed gehört in der LED-UV-Technologie zu den internationalen Technologieführern. Mitte 2014 ging die erste Rapida 106 mit LED-Trocknern in Betrieb. Zu den weiteren Meilensteinen gehört die erste Mittelformat-Bogenoffsetmaschine für die 4 über 4-Produktion mit LED-UV Ende 2014 und 2015 die erste Rapida-Großformatanalage. Inzwischen produzieren weltweit rund 50 Halb-, Mittel- und Großformat-Rapidas mit LED-Trocknung. Die meiste Installationen befinden sich in Deutschland, Japan und Frankreich. Aber auch in Großbritannien, Österreich, Belgien, Italien, Polen, den USA und weiteren Ländern setzen bisher vorwiegend Akzidenzdrucker auf Rapidas mit LED-UV-Ausstattung. Neben klassischen Fünf- oder Sechsfarbenmaschinen mit Lackturm werden auch viele Wendemaschinen für den 4 über 4-Druck mit diesem zukunftsträchtige Trocknungsverfahren betrieben.

Verfahrenstechnische Vorteile sprechen für sich
Begeisterte KBA-Anwender haben die Vorteile von LED-UV für das eigene Unternehmen und ihre Kunden erkannt. Dabei sind die Umweltfreundlichkeit und kurze Lieferzeiten nur zwei von vielen. Hinzu kommen:

- 50 Prozent Energieeinsparung gegenüber HR-UV bzw. der IR/TL-Trocknung bei Lackanwendungen; weiteres Einsparungspotenzial ergibt sich durch die jobabhängige Reduzierung des Trocknungsformats in Länge und Breite
- Bis zu 20 Prozent weniger Makulatur durch den Wegfall von Kratzern oder Abschmieren
- Geringere Reklamationsquoten durch fehlende Nachtrocknungseffekte oder nachträgliche Farbveränderungen
- Bis zu 4 Prozent Papiereinsparung
- 10 bis 20 Prozent höhere Druckleistung im Wendebetrieb
- Reduzierte Auftragsdurchlaufzeiten durch die sofort mögliche Weiterverarbeitung
- Reduzierung der Ausschussquote durch verminderten Falzbruch im Druckbild
- Puder und Schutzlack im Druck nicht mehr erforderlich
- Weniger Probleme und geringere Reinigungszeiten in der Weiterverarbeitung
Es gibt in der Branche auch kritische Stimmen zum Verfahren. Einwände wie
- Höhere Investitionskosten für die Trockner
- Höhere Farbkosten
- Mangelnde Deinkbarkeit der Drucksachen im Recyclingprozess
wurden offen diskutiert. Ein wichtiges Ziel des Symposiums bei KBA-Sheetfed bestand darin, das Potenzial des Verfahrens aufzuzeigen, im Gespräch mit der Lieferindustrie aktuelle und zu erwartende Entwicklungen und Verbesserungen darzustellen sowie Ängste und Bedenken, die jedes neue Verfahren mit sich bringt, abzubauen.

Podiumsdiskussionen mit Anwendern und Lieferanten
Die drei Podiumsdiskussionen moderierte Klaus-Peter Nicolay als unabhängiger Druckfachmann, Branchenanalyst und Herausgeber der Zeitschrift Druckmarkt.
In der ersten Runde mit Experten von KBA-Sheetfed und weiteren Lieferanten, ging es um die verfügbare Systemtechnik. Unter der Headline „Was bietet die LED-UV-Technologie einer modernen Druckerei“ wurden Praxiserfahrungen, konstruktive Lösungen, Handling und Servicethemen zusammengefasst.

Über maßgeschneiderte Consumables-Pakete diskutierten die Fachleute von KBA im Anschluss mit Vertretern von Toyo, Actega, Scheufelen, Papyrus, StoraEnso und Igepa. Neben neuesten Entwicklungen bei Farben und Lacken sprachen die Hersteller über standardisierte Mess- und Analyseverfahren, Gesundheits- und Verbraucherschutz, Migration, Lebensmittelechtheit, sowie die Dimensionsstabilität und Deinkbarkeit von Bedruckstoffen. Einigen Kombinationen von Farbe und Papier lassen sich problemlos deinken, informierte Dr. Wolfgang Rauh, Abteilungsleiter Material und Umweltschutz bei der FOGRA. Im Zweifelsfall ist der Kontakt zu den Farb- und Papierherstellern hilfreich.



Druckdemos bestätigen Erfahrungen der Anwender

An einer Fünffarben-Rapida 75 PRO mit Lackausstattung stand die Produktion auf Offset-und Naturpapieren bei voller Farbbelegung im Mittelpunkt. Gezeigt wurde die schnelle Weiterverarbeitung der Druckjobs auf einem Schnellschneider Perfecta 132 TS.
Die Produktion von Inmould- und Selbstklebeetiketten mit und ohne Kaltfolie wurde an einer Sechsfarben-Rapida 106 mit Lackturm gezeigt. Nach dem Druck mit Kaltfolie wurde die Maschine auf die Produktion mit Deckweiß umgerüstet. Zum Schluss lief eine Produktion von Zigarettenschachteln auf metallisiertem Karton. Alle drei Druckmotive zeigten, dass LED-UV immer öfter auch im Verpackungsdruck seinen Platz findet.
LED-UV in Verbindung mit dem autonomen Drucken zeigte KBA als Weltneuheit auf einer Achtfarben-Rapida 106 mit zusätzlichem Lackturm. „ErgoTronic AutoRun“ lässt Druck- und Rüstprozesse ohne menschliche Eingriffe nach der vorbereiteten Jobliste ablaufen. Nur Bedruckstoff, Druckplatten, und Verbrauchsmaterialien müssen bereitgestellt werden. Umschläge und sechs Signaturen des erst vor wenigen Tagen veröffentlichten Kundenmagazins KBA Report liefen in Kleinstauflagen auf dem Rüstzeitweltmeister Rapida 106. Die Rapida LiveApp diente dabei zur Information, Material- und Chargenzuordnung für den Bediener.

Als weiteres Highlight präsentierte KBA-Sheetfed das Stanzen von Verpackungen auf einer Rotationsstanze Rapida RDC 106: erstmals mit automatischem Ausbrechen, einer Weltneuheit beim Rotationsstanzen. Nach einem schnellen Jobwechsel wurden Selbstklebeetiketten angestanzt. Die Jobwechsel verlaufen an der Rapida RDC 106 deutlich schneller als an einer Flachbettstanze – bei bestimmten Anwendungen ein weiteres Plus für das Rotationsstanzen.
Eine abendliche Dampferfahrt auf der Elbe schloss einen informationsreichen Arbeitstag ab.